Donnerstag, 6. März 2014
Willkommen in der 苏州街 (suzhoujie)
So ihr Lieben, mit etwas Verspätung fange ich heute mal mit meinem Blog an, damit ihr auch alle nachvollziehen könnt, wie es mir in Peking so ergeht.
Nach nur neun Stunden Flug bin ich am Samstag mit ein paar anderen Studenten aus Würzburg hier angekommen. Eigentlich waren zehn Stunden Flug geplant, dadurch, dass unser Pilot dann aber anscheinend etwas schneller geflogen ist, sind wir doch noch fast pünktlich in China angekommen. Unser Flugzeug in Frankfurt war nämlich leider kaputt, weshalb wir spontan noch die Maschine wechseln mussten. Eine Stunde und viele "Vielen Dank für Ihre Geduld, wir haben wirklich Glück überhaupt noch einen Flieger zu bekommen, die sind normalerweise alle ausgebucht" später, flogen wir endlich gen China. Der Flug selbst war zwar ruhig, aber leider trotzdem wenig entspannt, weil ich hinter einem schreienden Kleinkind sitzen musste, dass einfach nicht schlafen wollte - und das konnten die restlichen Passagiere natürlich auch nicht. Gut, man kann es dem Kleinen nicht wirklich verübeln, wer hat schon Lust mit nichtmal zwei Jahren einen halben Tag eingequetscht in einem Flugzeug-Bettchen zu verbringen? Etliche Filme und Serien später landeten wir aber schließlich am Pekinger Flughafen und wurden - allen Erwartungen zum Trotz- mit blauem Himmel begrüßt. Es hatte die Tage zuvor nämlich geregnet und so hatte man wirklich das Gefühl, man ist in einem Land mit ganz normaler Luft. :)
Leider war wenig Zeit, die Sonne zu genießen, es ging nämlich gleich weiter zu den Wohnungen. Da mussten wir uns zum Glück weiter um nichts kümmern, wir wurden von einem unserer Dozenten abgeholt, mit dem Bus nach Hause gebracht und bekamen dort gleich unsere Schlüssel usw. Die Umgebung hier ist so, wie man sich das moderne China immer vorstellt: dreckig und laut. Direkt als wir aus dem Bus ausgestiegen waren wurden wir schon von einer Herde schaulustiger Chinesen umringt, die anscheinend noch nie ein westliches Gesicht gesehen hatten.
Als wir unser Gebäude betraten, hatten wir wirklich nicht das Gefühl, dass sich die Uni bei der Suche unserer Wohnungen besonders viel Mühe gegeben hat... Vor der Tür steht ein Moped mit Anhänger, auf dem sich der Müll stapelt, die meisten Briefkästen sind aufgebrochen und das Treppenhaus kann man sich ungefähr so vorstellen wie das im Würzburger Bahnhofs-Parkhaus. Ich muss zugeben, auf den ersten Blick hat mich unser Viertel wenig überzeugt, die Wohnungen reißen das aber auf jeden Fall wieder raus. Die sind für chinesische Verhältnisse nämlich ziemlich groß (wir haben zu 4. sogar zwei Bäder) und alles ist im "westlichen Stil" mit etlichen Plastik-Weinranken und griechischen Säulen-Atrappen dekoriert. Gut, hier und da hängen doch auch ein paar chinesische Gemälde dabei aber wir sind ja schließlich auch in China und nicht in Griechenland.
Hier werde ich also die nächsten fünf Monate wohnen:
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