Mittwoch, 7. Mai 2014

Tempel über Tempel über Tempel

Goldene Dächer
Aufwendig verzierte Pagoden
Weihrauch
Mönche
 Imposante Statuen


Es gehört zu jedem Touri-Trip in China dazu, mindestens einen Tempel zu besuchen. Immerhin gibt es in jeder Stadt welche und man muss das auf jeden Fall einmal gesehen haben. Meiner Meinung nach reicht einer völlig aus, es soll aber auch Leute geben die darauf total abfahren. Das merkt man spätestens, wenn man im Hof des Tempels steht und sich zwischen Mönchen und betenden Chinesen zahlreiche Touristen tummeln, die jeden einzelnen Stein abfotografieren müssen. Mich würde das ja schon stören, wenn ich mir vorstelle ich sitze in Oberlauringen in der Kirche und überall wimmelt es von Ausländern, die das alles total spannend finden. Aber wahrscheinlich sind die Chinesen sowieso schon so daran gewöhnt, ständig Menschen um sich herum zu haben, dass ihnen das gar nicht mehr auffällt. 
Jetzt aber mal zu den Tempeln an sich: Der erste Tempel, den wir in Chengde besucht haben, war absolut auf Tourismus ausgelegt. Es war alles wunderschön hergerichtet oder wurde gerade noch renoviert. So leider auch die Haupt-"Halle", in der die große Buddha-Figur ausgestellt ist. War natürlich ein bisschen blöd, dass auch die Fenster von einem fetten Gerüst umstellt waren und man so leider nicht ganz so viel gesehen hat wie man wohl bei Tageslicht hätte sehen können. Es gab aber zum Glück noch mehr zu entdecken. Am besten fand ich persönlich ja die Einkaufsstraße. In Deutschland kann man sich jetzt weniger vorstellen ein ganzes Eck in einer Kirche herzurichten (ok, vielleicht gibt es hier und da ein paar Postkarten und Marienfiguren, aber das ist nichts im Vergleich zu Chengde), um dort überteuerte Souvenirs an Touristen zu verkaufen, das ist hier aber alles kein Problem. Dort gibt es wirklich alles, was ein Toursitenherz höher schlagen lässt: Schmuck, Puppen und Essen genauso wie buddhistische Souvenirs und chinesische Schwerter. Dazu gibt es natürlich auch sehr amüsante Vorführungen, um immer genug Kaufwillige an den Stand zu locken.


Der zweite Tempel hatte außer einer schönen Aussicht leider eher wenig zu bieten, was wohl auch andere Reisegruppen so sehen, es waren nämlich schlicht und einfach keine anderen Touristen da. Dementsprechend sah der Tempel auch aus. Die Farbe blätterte von den Wänden, die Gebetsrollen waren einfach weg und auch Souveniräden gab es keine. Uns wurde zwar eindringlich von unserem Tourguide erklärt, dass die komplette Anlage alle vier Jahre renoviert wird (so übrigens auch, als wir da waren), aber die Baumaterialien müssen schon sehr schlecht sein, wenn dann sogar die Gebetsrollen nach vier Jahren zu Staub zerfallen... wir vermuten ja, die wurden entweder verkauft oder geklaut. Schon traurig was so ein bisschen Tourismus verändern kann! 
Trotzdem waren die Tempel auf jeden Fall einen Besuch wert. Einer reicht dann aber eigentlich auch.


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