Mittwoch, 25. Juni 2014

故宫 - Die Verbotene Stadt

Was fällt euch als erstes ein, wenn ihr an Peking denkt? Peking-Ente? Tian'anmen? Eines der Highlights hier ist aber auf jeden Fall auch die Verbotene Stadt, also der ehemalige Hauptsitz des Kaisers. Damals in der Ming-Dynastie wurde die Hauptstadt nach Peking verlegt (was übrigens auch 'nördliche Hauptstadt' bedeutet) und um gleich mal seine Macht zu demonstrieren und auch, um sich einen schönen Wohnsitz zu bauen, lies der Kaiser eben die Verbotene Stadt errichten. Die heißt deshalb verboten, weil sie noch bis 1912 (als der letzte Kaiser abdanken musste) von keinem normalen Bürger betreten werden durfte, sondern Beamten und eben der Kaiserfamilie vorbehalten war. Falls ihr euch jetzt fragt, warum ich das alles weiß: Bei zwei Geschichtsvorlesungen in den letzten drei Semestern bleibt eben auch bei mir was hängen. ;) Wenn ich das so erzähle, finde ich, klingt es doch alles etwas wie eine erfundene Geschichte aus einem Film oder so. Und genau das ist es auch, was täglich hunderte von Touristen anzieht. Ich habe mir die Verbotene Stadt mit meinen Sprachpartnerinnen angeschaut, die beide selbst noch nie dort gewesen waren. Und obwohl wir schon vor 10 Uhr dort waren, mussten wir erst einmal in einer riesigen Menschenmasse anstehen. War vielleicht auch eine blöde Idee an einem Sonntag zu einem der Touristen-Hotspots überhaupt zu gehen. Aber was soll's, Menschenmassen gibt es in Peking immer und überall, davon lassen wir uns doch nicht abschrecken!
Man betritt also zunächst eine Art Vorhof, zu dessen Seiten sich alte Gebäude befinden, die zu Museen umfunktioniert wurden. Und allein schon dieser Hof war sooooo groß. Wirklich beeindruckend. Und weiter ging es durch die riesigen Tore von einem Hof zum nächsten. Leider kann ich nicht so viel dazu sagen. Es sind einfach wahnsinnig große Höfe und wahnsinnig lange Wege, die von einer Halle zur anderen führen. Bis man dann zur Halle des Kaisers kommt. Die ist nochmal besonders beeindruckend mit dem goldenen Dach und den vielen Drachenfiguren. Wenn man sich dann als starker Europäer durch die Chinesen gekämpft hat, kann man mit etwas Glück auch einen Blick in den Thronsaal erhaschen. Meine Sprachparterinnen haben übrigens die ganze Zeit davon geschwärmt, dass sie sich fühlen wie Prinzessinnen der Qing-Dynastie. Süß, oder? :)
Nach etwa zwei Stunden taten mir dann so die Füße weh, dass ich mich gar nicht mehr so an den vielen Höfen erfreuen konnte, aber zum Glück waren wir dann schon fast durch und kamen zu den Gärten. Die fand ich dann natürlich wieder ganz toll, weil man dort unter den Pavillons im Schatten sitzen und kalte Cola trinken kann. Schade nur, dass die Chinesen nicht das Verständniss von Lärm mit den Europäern teilen und so war es mir dann irgendwie mit den ganzen schreienden Kindern und Erwachsenen doch etwas zu laut um mich 100%ig entspannen zu können.
Aber egal, die Verbotene Stadt ist durchaus einen Besuch wert, also wenn ihr mal in Peking seid, versucht einfach mal an einem Wochentag dort vorbeizuschauen.
Zum krönenden Abschluss bin ich dann noch mit meinen beiden Chinesinnen essen gegangen. Und um es sich so richtig gut gehen zu lassen, haben sie sich dann gleich eine Pizza bestellt, die sie nur leider nicht schneiden konnten. Da ist mir dann erst aufgefallen, dass es gar nicht selbstverständlich ist, dass man Besteck benutzen kann. Die arme Tina hat die ganze Zeit versucht mit der einen Hand zu schneiden, ohne dabei die Pizza festzuhalten und dann mit einem Löffel als Hebel ein Stück Pizza 'rauszubrechen'. Schon irgendwie süß! Ich hab ihr natürlich dann dabei geholfen und wurde gleich als "geschickt im Haushalt" eingestuft. :)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen