Sonntag, 27. Juli 2014

Der neue Sommerpalast

Hätte ich ihn doch fast um ein Haar verpasst, den neuen Sommerpalast in Peking. Das ist eben wieder eine Sommerresidenz des Kaisers. Man hat dort sogar den großen Westsee nachgebaut und alle möglichen Arten von Tempeln und Gebäuden aus allen Ecken Chinas kann man dort auch anschauen. Alle meine Klassenkameraden waren dort schon vor Wochen mit ihrem Besuch aus Deutschland, nur ich nicht. Und nachdem mir Mads wochenlang - oder vielleicht sogar monatelang - versprochen hatte, dass wir da zusammen hingehen werden, war es nun an unserem letzten gemeinsamen Wochenende in Peking endlich soweit. Blöd nur, dass im Moment Touristen-Hochsaison ist und noch dazu die Temperaturen täglich bei über 35°C liegen. Aber was will man machen, man kann sich am Sommerpalast ja immerhin ein Boot mieten und sich auf dem Wasser sonnen. Angekommen am großen See wurde diese Hoffnung nur leider sofort zerschlagen. Die Boote waren nämlich alle ausnahmslos ausgeliehen und vor den Kassen standen endlose Schlangen an. Dann eben nicht. Man kann ja schließlich im Schatten des "Waldes" - also der paar Bäume mit Pagoden dazwischen - Abkühlung suchen. Auf diese Idee sind aber natürlich auch alle anderen gekommen und so war es schwer, dort überhaupt noch ein Plätzchen zum Ausruhen zu finden. Ich war für einige chinesische Touristen dort mal wieder mehr Attraktion als der Sommerpalast selbst und so verbrachte ich meine Zeit im Schatten hauptsächlich damit, mich mit fremden Chinesen fotografieren zu lassen. Aber ich will mich da jetzt nicht beschweren, es freut mich immer, wenn ich sehe, wie happy sie sind, wenn sie ganz schüchtern fragen und ich dann auch noch einwillige. Wir haben uns schon unzählige Male vorgestellt, wie die Chinesen dann abends beim Essen ihrer ganzen Familie stolz das Foto präsentieren und wahrscheinlich kleben meine Bilder auch schon in den Fotoalben von dutzenden Familien. haha
Um dann doch noch etwas mehr Erfrischung zu bekommen, kauften wir uns schließlich ein Ticket für die Fähre, die auf dem See hin- und herfährt und liesen uns einmal eine Runde über das Wasser schippern. Schade nur, dass die Fahrt nur gefühlte drei Minuten dauerte und wir so schon bald wieder unter der glühenden Sonne Chinas standen. Die meisten Gebäude habe ich deshalb auch nur von außen gesehen und auch den Berg (ich erinnere euch an das "Wasser-Berg"-Thema für einen perfekten chinesischen Park) haben wir mal lieber nicht bestiegen. Das Ende vom Lied war also, dass ich den Sommerpalast jetzt zwar gesehen habe, aber mehr auch nicht. Aber ich bin mir sicher, dass ich wiedermal nach Peking kommen werde, dann vielleicht im Herbst - was ja die schönste Jahreszeit hier sein soll - und vielleicht schaffe ich es dann auch den Berg zu besteigen oder ein Boot zu mieten. Der erste Eindruck war auf jeden Fall vielversprechend. :)


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