Mittwoch, 23. April 2014

Heute kann es regnen, stürmen oder schnei'n...

Glücklicherweise war die Wetterfee auf meiner Seite und hat mir über die letzten Tage herrlich warmes Wetter beschert. So lässt sich ein Geburtstag in China natürlich nochmal besser aushalten. Da eine Freundin von mir am 21.April Geburtstag hat, hat es sich natürlich angeboten gleich zusammen zu feiern. Im Ausländerviertel hier gibt es dieses Restaurant, das montags immer Burger im Angebot hat und da muss man dann natürlich zuschlagen. Leider wollten uns die Herrschaften dort erstmal keinen Tisch reservieren bis wir erklärt haben, dass es doch eine Feier werden soll und es für 30 Mann spontan wahrscheinlich eher schlecht aussieht. Ganz chinesisch wurde dann erst einmal der Manager höchstpersönlich um Rat gefragt, der dann beschlossen hat, dass wir auf der Dachterrasse feiern dürfen (gut, dass es nicht geregnet hat, sonst wären unsere Burger ersoffen...). Um Punkt sieben Uhr sind wir also mit versammelter Mannschaft dort aufgekreuzt und wurden wirklich von jedem einzelnen der Mitarbeiter begrüßt und zu unseren Plätzen begleitet. Und so sehr ich das chinesische Essen in allen Facetten doch mag, ab und zu tut so ein Burger mit Pommes und Salat (Salat gibt es sonst nirgendwo) schon ziemlich gut. Es hat sich natürlich auch gut getroffen, dass ausgerechnet Happy Hour war und so liesen wir uns erst noch ein paar Coktails schmecken, bis wir vom Kellner dezent darauf hingewiesen wurden, dass das Restaurant doch bald schließen will. Dann also weiter zu den Pekinger Bars. In denen lässt es sich nämlich wunderbar bis Mitternacht aushalten und man gabelt auch immer wieder neue Leute auf, seien es Touristen oder Einheimische, die mit einem feiern wollen. Gut, das mit dem aufgabeln läuft meistens so ab, dass Ellie und ich immer so neugierig sind und uuunbedingt wissen wollen, was denn diese Ausländer hier machen (man sieht die hier so selten), also quatschen wir einfach immer alle an und die meisten freuen sich, jemanden zu treffen, der wenigstens ein bisschen chinesisch spricht. Dazu ein kleiner Exkurs: Solltet ihr mal hierher reisen, seid vorsichtig, die Chinesen ziehen die Ausländer nämlich wahnsinnig gerne ab. So müssen wir zum Beispiel für Plastikbecher zahlen, während die Chinesen zu ihren Flaschen gleich eine Hand voll Biergläser dazubekommen - umsonst natürlich. Wenn man dann jemanden darauf anspricht, verstehen sie auf einmal kein Wort mehr von dem was man sagt.
Zurück zum Thema: Vor lauter Geburtstag haben wir doch tatsächlich die Zeit vergessen, ursprünglich wollten wir doch noch tanzen gehen. Leider war es dann aber schon nach drei als ich mal wieder auf meine Uhr geschaut habe. Zeit für einen Mitternachtssnack. Und was bietet sich da mehr an als ein original chinesischer Döner? Durch die ganzen Soßen schmeckt man übrigens auch das Fleisch gar nicht. Ist vielleicht auch besser so. haha
Wie es der Zufall so will, kamen wir auf dem Heimweg noch an einem der zahlreichen Luftballon-Verkäufer vorbei, die uns natürlich gleich etwas andrehen wollten. Nachdem wir dankend abgelehnt hatten, stand aber plötzlich wie aus dem Nichts ein Chinese mit einem Ballon vor mir. Ich hab reflexartig gleich erklärt, dass ich nichts kaufen will, bis er mir gesagt hat er hat den für mich gekauft hat, weil er mich so hübsch findet (die Chinesen reden nicht lange drum herum). Also drückt er mir diesen Bärenkopf in die Hand und ist so schnell verschwunden, wie er aufgetaucht ist. Direkt an meinem Geburtstag. So ein Zufall aber auch! :)
Den nächsten Tag haben wir dann langsamer angehen lassen. Erst einmal muss man natürlich ausschlafen und wenn man dann um zwei Uhr mittags endlich geduscht und angezogen ist, stehen an so einem wichtigen Tag auch gleich die Freunde mit einem Hello-Kitty-Kuchen vor der Tür, der entgegen allen Erwartungen sogar noch ganz annehmbar schmeckt. Eigentlich wie Tortenboden mit viiiiel Sahne. Natürlich mussten wir ihn mit Stäbchen essen, weil wir einfach keine Gabeln oder Löffel im Haus haben... haha
Etwas anderes als Essen, Essen und Essen habe ich gestern auch nicht machen können, Kurz nach dem Kuchen ging es nämlich schon wieder weiter zum Abendessen. Und damit mein Magen nicht auf einmal einen totalen Kulturschock kriegt, gab es zur Feier des Tages noch Pizza, die sogar richtig europäisch geschmeckt hat, und all-you-can-drink-Cola dazu. So lässt es sich leben. :)


Dienstag, 1. April 2014

Party, Party Tralala

Natürlich machen wir hier auch etwas anderes als Hausaufgaben und Sightseeing. Am Wochenende hat das Nachtleben in Peking nämlich gut was zu bieten. Vor allem in zwei Stadtvierteln wird einem nachts bestimmt nicht langweilig. Das eine davon ist eher für Restaurants und Bars bekannt, in dem anderen geht man besser tanzen. Ich habe natürlich schon beide ausprobiert. Und immer, wenn wir irgendwo hingehen, dauert es nicht lange, bis wir von betrunkenen, neugierigen Chinesen angesprochen werden, die unbedingt wissen wollen, wo wir herkommen, ob sie unsere Handynummer haben können, und zum Schluss muss natürlich unbedingt ein Foto gemacht werden. Das ist aber nicht selten unser Vorteil, denn die Chinesen sind doch ein ziemlich gastfreundliches Volk und so wird man oft auf etwas zu trinken oder Obst eingeladen. Diejenigen, die was auf sich halten, bestellen nämlich immer auch eine Ration Obst.
An unserem ersten Feier-Wochenende sind wir dann gleich in den ältesten und bekanntesten Club Pekings gegangen, den Mix. Der kostet zwar sogar für Frauen Eintritt (die normal umsonst reinkommen) und auch die Getränke sind nicht billig, dafür kommt man sich darin aber auch vor wie ein neureicher Russe. Alles ist mit Kronleuchtern und Marmor verziert und auf der Toilette steht extra jemand am Waschbecken, der einem das Handtuch reicht. Nobel, nobel! Aber auch da muss der Geldbeutel nicht zu sehr leiden, wenn man Europäer ist. Ich wurde nach einiger Zeit nämlich von einer Chinesin angetanzt, die unsere ganze Gruppe dann gleich auf einen Drink einlud. Und zwar nicht an die Bar, sondern in die VIP-Lounge, in der ihr (anscheinend reicher) Freund rauchend auf einem Ledersofa saß und uns bereitwillig von seinem Buttler einschenken lies. Es ist hier also wohl genauso wie in Deutschland. Die Freundin hat Spaß und der Mann zahlt. haha Wir haben sie aber natürlich nicht zu sehr ausgenutzt und sind nach ein paar Minuten wieder auf die Tanzfläche verschwunden. Die drei bekanntesten Clubs hier liegen auch direkt aneinander und teilen sich einen riesigen Parkplatz, an dem man mehr Luxus-Karossen auf einmal sieht, als ich glaube ich mein ganzes Leben lang in Deutschland gesehen habe. Autos sind hier aber angeblich nicht so teuer wie bei uns. Diese Clubs haben auch wirklich einprägsame Namen. Sie heißen Mix, Vic's und Latte (lest das am besten mal laut vor :)